Unvoreingenommen…..von wegen!

 
Sie sind als Person unglaubwürdig, weil Sie behaupteten, es wurde Ihnen bei der Erstbefragung gesagt, Ihre Fluchtgründe nur kurz anzugeben.“…..
Allerdings war es zu erwarten, dass Sie genauso verfahren werden, da die meisten afghanischen Asylwerber lügen und behaupten, Sie hätten bei der Erstbefragung nicht angeben können, warum Sie das Land verlassen haben.
Soviel – schwarz auf weiß – zur Unvoreingenommenheit des Referenten!
Bei der polizeilichen Erstbefragung, anhand derer dann beschlossen wird, ob ein Asylverfahren eingeleitet wird, wird gegen Ende die Frage nach dem Fluchtgrund gestellt – mit Verweis darauf, dass die Befragung sich explizit nicht auf die näheren Fluchtgründe beziehen soll! Theoretisch sollten die 6 „W“s beantwortet werden – was aber ich aber noch bei keinem einzigen Protokoll (aus dem Jahr 2015) gefunden habe. Der Zeitdruck und das Wissen um die später folgende genaue Abhandlung im inhaltlichen Verfahren hat die Polizeibeamten und Dolmetscher damals veranlasst den Redefluss der Asylwerber zu stoppen…..

I scheiß auf dei‘ Kultua!!

 

Ein junger Afghane versuchte im Verlaufe eines fast 7-stündigen (!) „Interviews“ dem Vernehmungsbeamten zu erklären, warum er sich in einer bestimmten Situation so und nicht anders verhalten habe, und sagte nach längerem Hin und Her (weil es über den Dolmetsch offenbar nicht funktioniert hatte) in einwandfreiem A2-Deutsch„Das ist in unserer Kultur eben so.“ – Darauf der entnervte Beamte: „I scheiß auf dei‘ Kultua!!“

Begleitperson: „Das protokollieren Sie jetzt bitte!“
Die Stilblüte fand sich dann natürlich nicht im Protokoll